
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Ensemble Tamuz
Sonntag, 20. August 2023, 17:00

Das Konzert findet auf dem Kunstraum Tosterglope Hof statt.
Besetzung:
Hed Yaron-Meyerson und Diego Castelli, Violine
Avishai Chameides, Viola
Constance Ricard und Bruno Hurtado-Gosalvez, Cello
Programm:
Franz Schubert: Streichquintett C-Dur op. post. 163 D 956
-Pause-
George Onslow: Streichquintett Nr.25 op. 61
Tamuz wurde 2017 in Berlin von einer Gruppe junger Musiker gegründet, die mit klassischer und romantischer Kammermusik auf radikal andere Weise experimentieren wollten. Indem sie sich mit den Traditionen und Geschmäckern der Vergangenheit vertraut machen und zwischen den Zeilen des Notentextes lesen, setzen sie sich auf neue Weise mit der Musik auseinander und lassen den Ausdruck zum Leitprinzip ihrer Aufführungen werden, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von der modernen Konzertsaal- und Aufnahmepraxis entfernen. Unter Verwendung von Originalpartituren und historischen Dokumenten bemühen sich die Mitglieder des Ensembles sowohl um eine getreue als auch um eine persönliche Interpretation.
Inspiriert von den Salons des 19. Jahrhunderts, möchte das Ensemble Tamuz intime Konzerterlebnisse schaffen, bei denen die direkte Kommunikation mit dem Publikum im Mittelpunkt steht. Sie sprechen über die Musik, die sie spielen, und sitzen öfter in einem Kreis inmitten ihrer Zuhörer, in unmittelbarer Nähe zum Publikum, fernab von der Formalität moderner Konzertsäle. Das Ensemble arbeitet mit einem sehr breit gefächerten Repertoire, darunter die “Kunst der Fuge” von Johann Sebastian Bach, die Streichquintette von Schubert, Onslow und Boccherini, aber auch Bearbeitungen von Liedern von Beethoven oder Fanny Mendelssohn und Arien von Mozart. In Zusammenarbeit mit Sängern und anderen Instrumentalisten versucht das Ensemble, vergessene Werke und vernachlässigte Komponisten wieder auf die Bühne zu bringen und jedes der gespielten Stücke in einem neuen Licht erscheinen zu lassen.
In den letzten Jahren hat das Ensemble Tamuz in den Niederlanden, der Schweiz, Italien und Deutschland gespielt, unter anderem im Konzerthaus Berlin, beim Fel!x Festival in Köln und bei den Concerts d’été à Saint-Germain in Genf. Im Jahr 2022 wurde das Ensemble eingeladen, einige Zeit am Centro di musica antica Ghislieri in Pavia, Italien, zu verbringen, um in Zusammenarbeit mit Professor Clive Brown seine Forschungen zur romantischen Aufführungspraxis fortzusetzen. Die Musiker werden derzeit vom Zentrum für Alte Musik Köln und dessen Programm “zamus : advanced” gefördert. 2023 werden sie Quintette von Schubert und Onslow mit dem WDR in Köln aufnehmen und ihre erste CD veröffentlichen. In der kommende Spielzeit wird das Ensemble in ganz Europa zu hören sein und eine eigene Konzertreihe in Berlin-Wedding starten. Durch die Vergabe von Kompositionsaufträgen an junge Komponisten will das Ensemble auch Verbindungen zwischen der Musik vergangener Jahrhunderte und der Musik von heute herstellen.
Foto: Denis Boulze