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Finissage der Ausstellung MASCHINENRAUM VI – Experimentierraum
1. Juli 2018, 15:00
Finissage mit folgendem Programm
Martin Burckhardt liest aus seinem aktuellen Buch
Martin Burckhardt ist Autor und Kulturtheoretiker.
Sein Buch “Philosophie der Maschine” erscheint im Juni bei Matthes & Seitz.
Die Maschine ist die große Unbekannte des Denkens. Wen dies sonderbar anmutet, weil man ihr als Metapher überall begegnet, werfe einen Blick auf unser Bild von Gott : Nacheinander wurde er von der Kultur zum Theaterereignis, zum Uhrmacher und schließlich zum Programmierer umgeschult. Worin liegt der philosophische Nerv der Maschine, dieser großen Unbekannten des Denkens ? Ausgehend von der Rätselfrage des ›deus ex machina‹ wird der Leser in kurzen, prägnanten Abschnitten mit dem ›Denken ohne Denker‹ konfrontiert. Über die historischen Exkursionen hinaus führt Martin Burckhardt in dieser philosophischen Grundlegung den Leser in die Gegenwart auf den so langsamen wie unweigerlichen Rückzug der Philosophie und der gleichzeitigen Explosion maschineller Intelligenzen hin. Die Maschine ist kein technisches Gadget mehr, sondern längst zur geistigen Größe geworden. Sie ist das Unbewusste der Philosophie, der Gesellschaft überhaupt. Würde der Geist der Maschine freigesetzt, wäre endlich eine nun von allem metaphysischen Ballast befreite, radikal geistesgegenwärtige Philosophie denkbar.
Oleg Hollmann improvisiert im Maschinenraum VI
Oleg Hollmann ist musikalisch sowohl als Improvisator als auch als Komponist tätig.
Mit dem Berliner Ensemble „BobbyRausch“ war er aktuell u.a. live beim XJAZZ-Festiva sowie im Film „System Error“ zu hören. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Der technischen Kunst der Ausstellung stellt Oleg Hollmann eine musikalische Interpretation der umgebenden Maschinen und Prozesse entgegen.
Eine zutiefst individuelle und spontane Reaktion wird durch die Improvisation im und mit dem Raum hörbar.
Die dabei entstehenden akustischen Strukturen können als Spiegelbilder der menschlichen Funktionsweisen und Handlungsalgorithmen im Kontext der automatisierten Umwelt gesehen werden.
Die Analogie der Symbiose Automation-Intuition wird durch elektroakustische Ergänzungen des instinktiven Saxophonspiels Hollmans be- und vertont.
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