Kunstvermittlung 2014

06 Mai, 2014

WEGE UND PFADE – für Geräusche kann man Farben und Zeichen finden.
Einige Schüler und Schülerinnen hatten schon einmal einen Stadtplan studiert und konnten den anderen erklären, was sich dort finden ließ und, vor allem, wo sie selbst wohnten oder wo sie schon einmal waren. Fünf Gruppen machten sich mit grafischen Beschreibungen der Wege daran, die Routen oder Pfade zu finden. Auf dem Rückweg zur Schule spitzten sie die Ohren und protokollierten alle dort wahrgenommen Geräusche auf ihrem Plan. Das genaue Hinhören, um Geräusche zu erkennen und zuzuordnen, war für die Kinder eine neue Erfahrung. Dann wurden die Ergebnisse der Gruppen zusammengetragen. Ja, auch bei den anderen war der Müllwagen vorbeigekommen. Aber die streitenden Amseln hatte nur die eine Gruppe gehört. Kirchenglocken, Motorsägen, eine Tür klappte, das ferne Rauschen der Umgehungsstraße oder die unterschiedlichen Geräuschquellen einer Fabrik am Ortsrand – Dahlenburg piepst, quietscht, knarrt, brummt, zischt und knattert.

Welche Farbe hat zum Beispiel das Geräusch der Autohupe? Wenn der eine Vogel gelb klingt, wie klingt dann der Lastwagen?
So kamen viele Vorschläge über Farbigkeit und Struktur für die verschiedenen Wahrnehmungen der Klänge. Die Schüler und Schülerinnen malten ihre gesammelten Geräusche von Autos und Maschinen, vom Wind und den Vögeln, vom Wasser und von verschiedenen Türen. Sie malten mit den Grundfarben und mit kräftigen Pinseln. Die Farben, aber auch die Musterungen für gemeinsam Gehörtes wurden sehr unterschiedlich ausgewählt – grün, blau, schwarzblau, gepunktet, schlangenlineal, geflammt.

Finden wir für Objekte, die Geräusche machen, alle ein gemeinsames Symbol? Ja, es ist gelungen! Einige Kinder hätten gerne ein einfaches Abbild des Geräuschgebers dargestellt, z.B. von einem Auto. Letztlich haben sie aber abstrakte Zeichen für die Geräusche (Wellen, Striche, Dreiecke….) überzeugender gefunden. Sie haben die Symbole aus ihren „Farbtafeln“ herausgeschnitten, klein genug, um in den 3,5 qm großen DAHLENBURGPLAN zu passen. Zum Schluss fügten sie noch die „Legende“, die Himmelsrichtungen und die Überschriften hinzu.
Olala, das war eine großartige Aktion der Klasse 4a in der Fürstenwallschule Dahlenburg. 20 SchülerInnen waren unterwegs mit der Klassenlehrerin Marlies Fitter und den Kunstvermittlerinnen Silke Beu und Brita Kärner.

Dieses Projekt wurde entwickelt und durchgeführt im Rahmen von AMBULANZ Kunstvermittlungen, März 2014,
gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Foto: J. A. Fischer


Seit einigen Jahren kooperiert der KUNSTRAUM TOSTERGLOPE mit der FÜRSTENWALLSCHULE in Dahlenburg. In seinem Kunstvermittlungsformat AMBULANZ und früher im Format DIE LANDUNG wurde mit den Schülerinnen und Schülern untersucht, wie Künstlerinnen an alltägliche Fragen herangehen: vom Kultivieren (nicht Vermeiden!) von Fehlern bis zur Entdeckung neuer Pfade, die die schönsten Lösungs-Wege sein können.

Im Zusammenwirken von AWOSOZIALe Dienste und Kunstraum Tosterglope konnten Dahlenburger Kinder ein Gemeindegrundstück als Märchenwäldchen entdecken und erschließen. Die Kunstvermittlerinnen des Tostergloper Kunstvereins halfen beim Lösen von technischen und künstlerischen Problemen und beim erfinden ganz neuer Räume wie zum Beispiel einen Weiden-Dom. Alle gemeinsam haben sich so im Lauf der Jahre den Öffentlichen Garten gestaltet.

Siehe auch:
Magazin AMBULANZ kulturell und elastisch
2014 – 2016

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