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20 Jahre KUNSTRAUM TOSTERGLOPE
24. September 2022, 15:00

Jubiläumsfest
Was passierte vor 20 Jahren?
Wie der Kunstraum Tosterglope, KURATO entstand.
2002, im Juli saßen wir am Atlantik im heißen Sand, schauten in die Strömungen und in die unendliche Ferne und beschlossen dabei den Kunstverein zu gründen. Zuvor waren wir aus dem nervösen Berlin aufs weite Land gezogen. So richtig aufs Land: nach Tosterglope. Auf dem ehemaligen Bauernhof berauschten uns die Stille und die dunklen Nächte. Der fremde Ortsname mutet noch immer wie eine fantastische Behauptung an, dass da draußen, weit ab von den Metropolen zeitgenössische Kunst zu erleben wäre. Ursprünglich wollten wir den Verein „Kultivator“ nennen, ein landwirtschaftliches Gerät, das vom bäuerlichen Betrieb auf dem Hof geblieben war. Inzwischen hat sich der gedachte Name im Kunstraum verwirklicht: wir haben umgegraben, wir haben gesät und heute, 2022 kann man sagen: wir ernten mit allen Gästen und genießen den reichen Ertrag. In den 20 Jahren wurden neben den Konzerten und Ausstellungen so viele Formate entwickelt, dass die Frage nach einem Lieblings- oder Hauptformat wirklich schwer zu beantworten wäre. „Die Landung – in der Fremde“ war sicher die aufregendste neue Projektgründung (2007): Kunstvermittlung an Schulen, die dem Kunstverein außergewöhnliche Resonanzen eingebracht hat. Auch für „baUsTeLLe“ (Bild- und Musikvermittlung seit 2003) und „AMBULANZ“ (Kunstvermittlung seit 2010) hat der Verein viele überregionale Auszeichnungen erhalten. Mit dem Format „KURATO.kollektiv“ konnte der Kunstraum auf Reisen in anderen Kulturstätten vorübergehend seine Zelte aufschlagen. Insgesamt ist es aber die Vielfalt der Projekte, die in den Begriff Inter-esse mündet und von Bewegen und Bewegt-Werden getragen wird.
Einen Verein als Werk, einen Kunstverein als Kunstwerk zu begreifen und zu vermitteln ist immer noch eine besondere Herausforderung. Dies wurde inzwischen sogar als „Avantgarde auf dem Lande“ bezeichnet. Es ist seit seiner Gründung das Leitmotiv von KUNSTRAUM TOSTERGLOPE. Nun feiern wir nach zwei Jahrzehnten wieder ein„Erntedankfest“. Alle Künstler:innen, alle Gäste, unsere Förderer und natürlich die vielen Vereinsmitglieder sind willkommen.
Programm:
Insomnia Brass Band, 17.30 Uhr
und abends zum Tanz:
das Ensemble Dervjani aus dem Wendland Live – Musik aus aller Welt
INSOMNIA BRASS BAND
Anke Lucks – Posaune
Almut Schlichting – Baritonsaxophon
Christian Marien – Schlagzeug
Die Posaunistin Anke Lucks, die Baritonsaxophonistin Almut Schlichting und der Schlagzeuger Christian Marien sind die Miniatur-Ausgabe einer Brass Band: Ihre kompakte Größe transzendieren sie mit einem rauen, überschäumenden Sound, den man von einem viel größeren Ensemble erwarten würde.
Die Insomnia Brass Band wurde im Frühjahr 2017 während eines Arbeitsstipendiums des Berliner Senats gegründet und entwickelte ihren Sound rund um das von Lucks und Schlichting komponierte Spielmaterial. Mittlerweile ist auch Marien als Komponist mit im Boot. Seit 2018 ist die Band mit zahlreichen Konzerten in Jazzclubs und auf Festivals unterwegs.
Mit einem weiteren Senatsstipendium hat das Trio die erste CD „Late Night Kitchen“ aufgenommen, die im November 2020 auf Tiger Moon Records erschienen und auf sehr gute Resonanz gestoßen ist. Im Januar 2022 waren die drei Musiker*innen wieder im Studio, auch diesmal gefördert vom Berliner Senat.
Die neue CD erscheint im Oktober 2022 auf Tiger Moon Records.
Kleine Auswahl der Pressestimmen zu „Late Night Kitchen“:
„Calypsomanische Lebenslust in XXL“
Rigobert Dittmann, Bad Alchemy
“Weil mich Jazz manchmal langweilt, begeistert mich die Insomnia Brass Band umso mehr. (..) Die beiden Bläserinnen und der eine Trommler toben in erdigen Grooves, es wird polyphon improvisiert, es werden boppig zerissene Themen geblasen, das swingt und stompt wie entfesselt, das Saxofon spielt brummige Riffs, die Posaune macht lustige Vokalsounds – wer hätte gedacht, dass eine so reduzierte Besetzung eine solche Vielfalt an Formen und Rhythmen hervorbringen kann! Handfest geht es zu, ungekünstelt, es ist ein Riesenspaß, man möchte Pogo dazu tanzen. Bitte mehr davon!”
Hans-Jürgen Schaal, Jazzthetik
“Yet though the music is complex it also extremely accessible — it’s no accident that one of Dusted’s least jazz-focused writers got caught up in its insomniac groove. This band has got to be a monster live, and even on headphones Late Night Kitchen raises up a nonstop ruckus.“
Jennifer Kelly, Dusted Magazine
“Randvoll sprühender Energie, blasen und trommeln sie ihre überschaubare Grösse mit einem muskulösen, überschwänglichen Sound schlicht in die Ecke.(…) In dieser Zeit wackeln zwar höchstens die Boxen – die aber so, dass man tierisch Sehnsucht bekommt, diese Band endlich mal (wieder) live
zu erleben.“
Michael Scheiner, Jazzzeitung
“The Insomnia Brass Band is a powerful trio, always in constant motion and always juggling with quicksilver harmonies, spontaneous accents, melodic conceits, and infectious grooves, delivered with unstoppable joy and with a sharp sense of humor“.
Eyal Hareuveni, Salt Peanuts Blog
www.insomniabrassband.de
Bitte beachten Sie die jeweils aktuellen Hygieneregeln.
Foto: Alexander Beierbach
Dieses Konzert wird gefördert von: